![]() Selbst-Portrait ![]() Malaufenthalt in Wales |
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Scheiditz liegt seitab der Straße zwischen Hermsdorf und Schöngleina.
Versteckt im Tal. Wer es sucht, und den kärglichen Wegweiser nicht
verpasst, findet es. Am Rande dörflicher Idylle, gleich links, steht
Ralph Ebersbachs Haus. Stätte seiner Kindheit, jetzt Wohnung und
Werkstatt. Hier saß er, zwölfjährig, auf dem Schlitten
vor der Tür und schnitzte mit seinem Taschenmesser einen Dackel.
Leider fiel ihm der aus der Hand. Ein Bein brach ab. Doch der stolze Vater,
Bürgermeister und nebenbei Landwirt, ermunterte den Sohn zu weiterer
Schnitzerei. Als zu etwas Besonderem. Dies, die Anregung durch die Bauernmalerei
der Mutter und der Großeltern Lob motivierten ihn, zunächst
alle Haustiere, von Katze bis Pferd, in Holz zu verewigen. Meist als Weihnachtsgeschenke.
Um Taschengeld zu sparen, mehr aber wegen der Vorfreude auf die Freude
der Beschenkten über die kleinen Kunstwerke, die ja stets mit Gedanken
an sie entstanden. So entstand auch das erste Bild als Weihnachtsgeschenk. Seiner Eltern Haus, in Schultemperafarben. Außer Familienlob fand es die wohlwollende Beachtung Wolfram Wegeners. Durch den Bad Klosterlausnitzer Künstler ermutigt, wo nötig, technisch unterwiesen, mit Ölfarben von einer Westtante und geschnorrtem Malmittel, malte er weiter. Stellte zum ersten Mal aus - im Kulturhaus in Stadtroda. Ohne sonderliche Resonanz. Zum zweiten Mal im Hermsdorfer Gymnasium mit mehr. „Danach erhielt ich von Landrat Füser meine ersten Aufträge. Fünf Bilder für das Landratsamt im Stadtrodaer Schloss." Nach vergeblichen Versuchen, den goldenen Boden des Tischlerhandwerks unter die Füße zu bekommen, beschaffte sich Ralph Ebersbach 1997 eine Steuernummer und schlägt sich seither freischaffend durch. Die wohlproportionierte Naivität seiner Bilder zieht den Betrachter in ihren Bann. Beschauliche dörfliche Landschaften, eine irgendwie heile Welt. Da kommt eben der Förster aus seinem Hause, schaut dem Künstler über die Schulter, möchte das Bild kaufen. Ein Bauer möchte seins gemalt sehen. Oder ein Landtagsabgeordneter steht vor dem Bild der Leuchtenburg im Winter. Und bestellt sich eine sommerliche. In seinen naiven, massig hölzernen Skulpturen ruht eine Menge ursprünglicher Energie. Transformierte körperliche Arbeit. „Da tobe ich mich aus. Das macht mich friedfertig.“ Er tut das gern auf Pleinairs. Das nächste reizt ihn besonders. „Dämonen - Mensch, Mensch - Götter“ Sein Thema. Es findet in Meiningen statt. Ganz nahe beim großen Hrdlicka, der dort zu der Zeit ausstellt. Wilhelm Schaffer – 2001 |
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